Lang ist es her…

…das ich meinen letzten Post hochgeladen habe. Warum? Tja, wie das manchmal im Leben ebenso ist… es gibt durchaus wichtigeres als das Internet. Umzug, Renovierungen hier wie dort.. und und und….

Der Fiesta steht weiterhin an der Seite… lediglich an der Ersatzteilfront war ich hin und wieder tätig. Aber bei dem Thema gilt der Grundsatz: “Aufgeben gilt nicht!”

Vorab musste jedoch meine zweite Leidenschaft, nämlich die der schwedischen Marke Saab auf die Grube.

Hintergrundbild der Windows-FotogalerieWP_000102

Pünktlich zum “Runden” (300Tkm) hatte ich vor einen großen Rundumschlag zu tätigen. Steuerkette, Ausgleichswellenkette… sprich den gesamten Ketten- und Steuertrieb zu erneuern. Grundsätzlich nicht weil er defekt war, sondern vielmehr weil die 300.000 km mit der Erstausrüstung zurückgelegt worden sind. Der Kettenspanner war schon recht weit ausgefahren, ergo auch die Steuerkette schon deutlich gelängt. Und besser wird es sicher nicht mehr werden. Ebenfalls auf dem Plan standen die Buchsen der Vorderachse, Traggelenke, die Buchsen der Frontrahmens, Bremsen rundum und zu guter Letzt natürlich Filter, Öl und Kerzen. Nichts was man an einem Tag schafft.

Wirklich gespannt war ich allerdings, wie der Motor von innen aussieht. Nicht weil ich das nicht schon mal gesehen hätte, sondern vielmehr weil er noch nie geöffnet wurde und zudem seid rund 100tkm auf E85 (BioEthanol) unterwegs war. Ja, als langjähriger Saab-Fahrer kennt man die grundsätzlichen Säulen eines langen Saab-Lebens: Kalt nicht treten, heiß nicht abschalten und alle 10TKm frisches Öl. Da ich mich an diese Dinge recht penibel halte und dazu den “Dicken” auch hege und pflege sollten ja keine bösen Überraschungen warten.

Bösen Zungen behaupten ja, der würde mit E85 ohnehin nach einigen tausend Kilometern auseinander fallen. Hm… nach jetzt knapp 100.000 km auf E85 kann ich nur sagen: “Der schnurrt wie ein sattgefutterter Kater in der Mittagssonne. Rennt wie ein Gepard und zieht wie ein Büffel.” Probleme-> keine! Dabei habe ich auch keinen Unterschied bei der Jahreszeit gemacht. Egal ob letztes Jahr -16° oder im Sommer +33° – getankt wurde Ethanol. Zwischendurch zwar mal etwas Super / SuperE10 / Super+ getankt, aber dann auch nur, weil keine adäquate Tanke in der Nähe war. Zu dem schwöre ich ja auf das gute 0W-40 von Mobil 1. Von dem guten Tropfen habe ich immer einen Kanister parat.

Und so sieht das Ganze dann in Bildern aus….

Nach 2 gemütlichen Tagen war dann der Motor wieder drin, die Vorderachse komplett neu gebuchst und vorne wie hinten neue Bremsscheiben und Beläge montiert. Er läuft wie vorher, wenn auch einen Ticken ruhiger im Standgas… als auch leiser wenn er kalt ist. Insgesamt alles mal glatt gelaufen. In diesem Sinne…

Teil 2: Ford Fiesta, Führerschein, das erste Auto und wie alles begann…

Teil 1 –> Ford Fiesta, Führerschein, das erste Auto und wie alles begann…

 

erste fiesta5

Wie schon berichtet war ich nun im Frühjahr 1997 auf der Suche nach einem passenden Ersatz für den dahinrostenden (ersten) Fiesta. Ich wälzte Zeitungen, Gebrauchtwagenblätter und Ford-Zeitschriften nach möglichen Kandidaten. In einer Ausgabe eines bekannten deutschen Ford-Magazin wurde ich dann fündig. Silberner XR2 Baujahr 1982 für VB 900 DM. Einziger Hacken an der Sache, er stand 280 km weit entfernt. Ein aufschlussreiches Telefonat mit dem Halter gab zu erkennen – das Fahrzeug sei noch da, stünde in der Garage und ist schon schon etwas länger abgemeldet. Kilometerstand sei knapp 75tkm. Motor sei überholt, allerdings sei der Vergaser noch nicht endgültig eingestellt. Dabei stellte sich weiter heraus, das der aktuelle Halter der Sohn eines Ford Händler sei. Das es zu dieser Zeit weder Email noch Fotohandys gab, blieb mir nur eines übrig – mein ernstes Kaufinteresse zu bekunden und hinzufahren. Gesagt getan, bei frostigen -4° ging es von Hannover aus an die Ostsee.

Nach langem Suchen der richtigen Adresse konnte ich endlich einen realen Blick auf das in der Anzeige abgebildete Fahrzeug werfen. Der erste Eindruck war sehr gut, besonders der Innenraum gab sich sehr gepflegt, bis auf das Radio in komplett originalen Zustand. Auch äußerlich stand er recht gut da. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. XR2´s waren schon Ende `90 bereits nicht sehr häufig zu finden und das war halt eine der berühmten Gelegenheiten. Ein Streifschaden / Parkrempler hinter der Beifahrertür und ein austauschbedürftiger Auspuff waren letztendlich die Negativpunkte. Ich schlug ein und holte den Fiesta einige Tage später mit roten Nummernschildern ab.

Daheim angekommen eine kleine Überraschung, mir blühte eine Vollabnahme, da er ja schon länger als ein Jahr abgemeldet war. Kein günstiges Vergnügen – zumal man bei der Zulassungsstelle Hannover damals keinerlei Respekt vor dem Eigentum anderer hatte. Anstelle den Teppich von der Seite anzuheben und die Fahrgestellnummer zu kontrollieren, ritzte ein völlig genervter Prüfer einfach den Teppich großzügig auf. Herzlichen Dank noch mal! Ein neuer Auspuff war bereits moniert und einer Anmeldung stand nichts entgegen. Musste aber noch warten bis der Vergaser noch eingestellt wurde.

Der alte Fiesta war unterdessen am zusammenbrechen. Mittlerweile war der gesamte Fußraum nebst Kofferraum klatsch nass, sobald nur ein Regentropfen auf das Dach klopfte. erste fiesta11Um die wenigen verwertbaren Teile zu behalten, welche ggf. mal für den neueren Fiesta genutzt werden können, habe ich mich entschieden, in zu schlachten. Beim demontieren wurde mir auch klar, wie schlimmes es um den alten wirklich bestellt war. Ich erinnere mich heute nur noch mit Schrecken an diese Szenen zurück. Unterboden, ein einziger Schweizer Käse, Radläufe, Kofferraumboden, Stehkanten und und und…. alles war dermaßen durchrostet, dass es eigentlich an ein Wunder grenzt das der Hobel nicht schon einige Wochen vorher mit 5 erste fiesta12Personen beladen zusammengeklappt ist. Man konnte vom hinteren Innenkotflügel in den Kofferraum greifen, vom vorderen an den Sicherungskasten des Armaturenbretts. Wirklich unglaublich wie wenige gute Blechpartien dieses Auto überhaupt noch zusammengehalten haben.

Alles was noch zu retten war wanderte in die Garage, der Rest auf den Schrottplatz der zumindest ein paar Mark für den Metallschrott springen ließ. Motor und Getriebe gingen einige Zeit später an einen Freund, dessen Fiesta einen Motorschaden hatte.

erste fiesta16Ein letztes Bild, bevor die Einzelteile auf dem Anhänger Richtung Schrottplatz gingen. Fiesta mit “Striptease” Zwinkerndes Smiley 

Wir hatten kurzzeitig überlegt eine Buggy draus zu machen, aber in Anbetracht der “rostigen” Zustände… als weg damit. Um ehrlich zu sein, ich war nach alle dem nicht traurig das er weg war. Der hätte mir sicher sonst noch so viel Sorgen bereitet, das es letztendlich auf eine Verschrottung hinausgelaufen wäre. Aber der “neue” stand ja schon in der Werkstatt um die Ecke (Vergaser) und wartete nur auf TÜV-Prüfer und frische Plaketten.

xr2-7Eine Woche später habe ich dann vom neuen die ersten Bilder gemacht. Frisch gewaschen versteht sich.

Der Vorbesitzer hatte sich ebenfalls einer Versuchung hingegeben, welcher ich definitiv auch erlegen wäre. Windsplits! Dabei gibt es nur 2 Einstellungen. Entweder hasst man diese oder mal verfällt ihnen. Ich für meinen Teil finde die Dinger einfach nur “kultig” – heute mehr denn ja. So sehr, dass die auf den neuen Kotflügeln auch wieder Ihren Platz finden werden. Die getönten Scheiben waren damals, naja sagen wir mal “angesagt” – empfinde ich heute allerdings mehr prollig / peinlich als chic. Sie werden ihren Weg nach der Restaurierung nur noch ohne Folien zurück ins xr2-8Fahrzeug finden.

Ein weiteres Zubehör waren die verbauten, original Ford RS Schweller, passend zu den schon serienmäßigen Radhausverbreiterungen. Auch sie werden wieder am Fahrzeug montiert. Zu guter Letzt wurde der Schalthebel bereit etwas verkürzt und im oberen Drittel etwas nach hinten gebogen. Ob diese so zu bekommen war oder ein Eigenbau darstellt, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Auch der Knauf ist nicht der Originale – meine ich zumindest.

Hier muss ich mal weiter nachforschen. Eines allerdings fehlte ihm – die Hutablage. vor einigen Jahren habe ich auf einem Ford-Treffen in Recklinghausen mal eine auftreiben können, welche aber arg mitgenommen aussieht. Aber fahren mit diesem kleinen Knallfrosch macht eine riesen Laune. Das dicke Lenkrad liegt gut in der Hand, die Seitenneigung ist sehr gering und die Bremsen xr2-6packen giftig zu. Ja, auch alte Technik kann durchaus Spaß machen. Der Auspuff suggeriert ordentlich Leistung, welche – gesehen am PS/KG Verhältnis – in angemessener Form vorhanden ist. Nominal 62 KW, was 84 Vergaser PS entspricht. Nicht viel, aber dafür müssen lediglich 720 betankte Kilo bewegt werden.  Das Leistungsgewicht beträgt somit 8,57 KG pro PS. Zum Vergleich, ein Polo 86C hatte seinerzeit bei 45 PS ein Leistungsgewicht von satten 18 Kg/PS. Heute ist ein Wert von 8,57 Kg/PS sogar besser als damals. Ein aktueller Mercedes SLK 200 Kompressor (163PS) gilt als sportlicher Vertreter, kommt aber auf ein Leistungsgewicht 8,63 Kg/PS. Das enorme Fahrzeuggewicht sorgt heutzutage für die trotz hoher PS-Leistung nur noch “durchschnittlichen” Fahrleistungen, auf dem Spritniveau von damals. Aber all das ist ein ganz anderes Thema. Der Fiesta jedenfalls ist, unbestritten, ein echtes Leichtgewicht, so dass auch 84 PS zu sehr flotter Fahrweise reichen. Besonders enge, kurvige Straßen werden bevorzugt. Ich kann euch gar nicht beschreiben in welchem Tempo man mit dem Ding durch einen Kreisel kurven konnte. Im schlimmsten Fall hob er das kurveninnere Rad etwas und schoss quietschend auf 3 Räder um die Kurve. Erinnert etwas an ein Go-Kart.

Gleiches gilt auch für den nur mäßigen Komfort. Die Niederquerschnittreifen mit 185/60-R13, härteren Federn und Dämpfern sorgten auf unebener Fahrbahn schon mal für richtige “Schütteleffekte”. Aber für lange Strecken ist ehr eh nicht so geeignet. Dafür ist allein schon der mit 34 L Volumen doch recht kleine Tank weniger zu gebrauchen. Besonders bei zügiger Fahrweise, dann ging einem bereits nach 220-240km der Sprit aus.

Gut 1,5 Jahre Später, es war 1998, traf mich dann der Blitz – in Form eines freundlichen Schreibens des Finanzamts. Die Einführung der neuen Kfz-Steuerbeträge bescherte mir 860,- DM! Anstelle der vorher berechneten knapp 200,- DM. Eine Kat-Nachrüstung war damals nicht möglich, und preislich völlig indiskutabel. So kam es im Frühjahr 98 zu einem weiteren Fahrzeugwechsel. Auf Grund des aktuellen Themas “Nachwuchs” sollte möglichst ein sicheres, ausreichend großes und deutliche leiseres Auto her. Zur Wahl standen damals, der erste Mondeo Turnier, Golf 3 Variant, Ford Focus und eben ein Saab 9000. Auch wenn der Saab der älteste Vertreter war, er ist es geworden. Vom Fiesta aber konnte ich mich einfach nicht trennen. Einen wirklichen Grund gab es auch nicht wirklich. Er war ja in Ordnung und so wanderte er erst mal für viele Jahre in die Garage in der Hoffnung später wiederbelebt zu werden. Wer hätte gedacht das es dann erst 2007 soweit sein wird… und wie es ihm seid her wieder ergangen ist, ist diesem Blog-Tagebuch zu entnehmen.

In der Zwischen Zeit bin ich voll und ganz auf Saab geeicht. Gerne hätte ich auch schon einen als “Erstes Auto” gefahren, jedoch waren diese Preislich damals einfach unerreichbar. Dem Thema widme ich aber bei Zeiten mal einen eigenen Blogeintrag.

In diesem Sinne…bolte

Neuer Querträger… Teil 3

22012011187Am Wochenende habe ich mich dem linken Teil gewidmet. Nach dem Entfernen überschüssigen Blechs, trat wieder einmal das zu Tage, vor was es einem immer wieder graut. Die 3 Lagen Blech (Kotflügelträger, Winkelverstärkung und Querträger) mit unzureichender Rostschutzvorsorge sehen dann zwangsläufig so aus. Vom Querträger brauchte ich gar nicht mehr nach Schweißpunkten suchen, die hatten darunter ohnehin keine Haftung mehr und das bisschen Blech ließ sich ohne Aufsehen schon mit dem Schraubenzieher hochdrücken. Zur Mitte hin war das Verstärkungsblech weit aus weniger angegriffen, bzw. war mehr das Blech des Querträgers was schon arg angegriffen war. Gut zu sehen sind noch die übrig gebliebenen Schweißpunkte, welche ich 22012011193dann noch Schleifen muss. Aber das Eckstück hat es in sich. Hier wird zumindest ein Verstärkungsstück fällig, da zwar das Original noch vorhanden, aber rostbedingt schon so dünn ist, dass es sicherlich nicht mehr die Steifigkeit garantieren würde – die es eigentlich sollte. Da werde ich wohl oder übel etwas passendes Anfertigen müssen. Wie genau – das weiß ich jetzt auch noch nicht, mal sehen was wirklich am Ende noch zu retten ist.

Leider sind mir die kleinen Trennscheiben für den Dremel ausgegangen… sonst hätte ich dieses wenigstens gleich feststellen können. Aber wie das eben so ist…

Aber wo ich schon dabei bin passende Blechteile zu biegen und zu scheiden, kann ich gleich die Kante zur Frontmaske mitmachen. Diese hatte sich ebenfalls dem Rost ergeben. Auch hier, wieder nur auf der Beifahrerseite. Die Fahrerseite ist weitaus besser in Schuss.

Vergleich links – rechts:

links-Kotflügelkanterechts-Kotflügelkante

Wir bestimmt interessant, Wölbung und Überstand genau hinzubekommen, aber wenn das schon nicht klappen sollte – sollte ich besser ganz aufhören. Habe ich schon erwähnt, dass jetzt auch noch die Gasflasche für den Heizpilz leer ist. Mist, verdammter… Vormittags noch überlegt eine Neue zu holen… jetzt haben die Geschäfte zu. Es wird langsam richtig kalt und ich habe kein Bock mehr. Ende für heute…

 

Ford Fiesta, Führerschein, das erste Auto und wie alles begann…

Hab mal tief im Fotoarchiv gekramt – OK zugegeben… in der Schublade. Zwinkerndes Smiley Da ich häufig die Frage gestellt bekommen habe, warum ich soviel Herzblut in den Fiesta stecke, ansonsten aber keine weitere Neigungen zum Thema Ford hege. Ich bekenne mich seid nunmehr 14 Jahren als Saab-Fan und werde es hoffentlich auch bleiben. Nichts desto trotz – der erste006 Fiesta hat es mir ja dennoch angetan, was eher auf eine frühkindliche Prägung zurückzuführen ist. So wurde ich schon Ende der 70ziger seitens meiner Eltern in eben einem solchen chauffiert. Ein Fiesta 1.1 S, Baujahr bzw. Kaufdatum Herbst 1979. Tägliche Fahrten zum Kindergarten, in die Schule, Urlaub usw. erlebte ich mit dem kleinsten aller damalige Kölner Sprösslinge. Rechts ein Bild aus einem Dänemarkurlaub 1986. Auch diesen hat der Fiesta ohne zu murren absolviert.

Bis zum Sommer 1992 verrichtete er klaglos seinen Dienst. Inkl. Umzug und Hausbau – er hat es überlebt. Dann sollte es wieder Mals nach Dänemark in den Urlaub gehen. Ein nettes Ferienhaus am Meer – Herz was willst du mehr? Leider war dann auf einer dänischen Landstraße Schluss. Ein Däne, welcher einen Lastzug überholen wollte, hatte uns (entgegenkommend) wohl völlig übersehen. Glück im Unglück wurde keiner ernsthaft verletzt, wobei ich aus heutiger Sicht das “Glück” größer schreiben würde als damals. Der Fiesta war nicht mehr zu retten und wurde gleich auf dem Hof eines ortsansässigen Autoverwerters ausgeräumt. Allen Ausweichmanövern zum trotz, er war krumm wie eine Banane. Einmal Volltreffer beginnen am Vorderrad der Fahrerseite bis zum Rücklicht. A-Säule, Tür und vor allem B-Säule hatte es am schlimmsten getroffen. Schade drum – wirklich schade!

004Als ich 1995 dann meinen Führerschein erwarb (im Schneegestöber zu Nikolaus), war eines klar: Das Budget ist klein, dass erste Auto definitiv auch. Januar 1996 war es dann soweit. Ich erstand für harterarbeitete 450 DM einen Fiesta 1.1 Ghia Bj. 77 in diversen Silbertönen. Drehzahlmesser, schwarze Innenausstattung, ein Glashubdach und sogar Holzimitate an Tacho, Heizung und Mittelkonsole. Immerhin waren nagelneue Reifen drauf und der TÜV-Stempel besagt noch min. 1 Jahr sorgenfreie Fahrt. Eine Schönheit war es wahrlich nicht, hatte aber eine für damalige Verhältnisse sehr gute Ausstattung und war vor allem technisch einwandfrei. Eines aber war damals mehr Thema als heute – der akute Rostbefall. Ich weiß gar nicht mehr wo überall der Rost zum Vorschein kam, aber die Ecken die nicht rosteten konnte man an einer Hand abzählen. Kleine Ausbesserungen hatte ich beim ersten Sonnenschein gleich in Angriff genommen. Heute kann ich nur sagen, dass es vergebene Mühe war.

Der Tot dieses Fiesta war definitiv nicht mehr aufzuhalten. Egal, was ich damals nicht wusste, machte mich natürlich auch nicht heiß.

So kamen viele kleinere bis mittlere behandelte Stellen dazu, bis das Auto aussah wie ein Marienkäfer. Das sah natürlich bescheiden aus. Das Bild zeigt den zustand irgendwo Anfangs jener Zeit. Mit Freunden zusammen haben wir dann im Sommer 96 dieses “optische” Problem in Angriff genommen. In der Scheune einer Freundin wurde dann geschliffen und gepinselt. Dosenweise Rostschutzanstrich und ein fesches Blau wurden gerollt, sowie einige Dosen Klarlack verbraten. Was für eine Gaudi.002 Ja es war eine aufregende Zeit. Tanken für 1,32 DM – mal hierhin, mal dort hin, der Fiesta musste meinen kompletten Freiheitsdrang bewältigen. Und das tat er auch, allerdings jetzt in Blau. Im Herbst hatte ich bereits viele Kilometer hinter mir, hatte Nord- und Ostsee selbst “erfahren” und war dringendst der Meinung, das optische Erscheinungsbild etwas mehr auf “sportlich” zu trimmen. Ein damaliger Freund half für eine schlanke Mark weiter und verjubelte mir Felgen vom XR2, kleine Kunststoffverbreiterungen sowie zwei vordere Sportsitze vom XR2.

Die passten zwar farblich nicht, was aber interessiert den “sportlichen” Fahrer schon die Farbe der Sitze. Grau, Schwarz… ist doch eh alles bunt. Gänzlich mit der Zeit ging ich damals und pappte gleich mal Tönungsfolie an die Scheiben. Das macht optisch deutlich schneller und ließ auch die riesigen Lautsprecher in der Heckablage nicht so lächerlich wirken. Aber tief schwarze Scheiben sind ja prädestiniert dazu ein weiteres sinnvolles Extra zu installieren. In dieser Zeit war schon klar – vordere Stoßstangen sind so überflüssig wie Kaugummi an der Schuhsohle und nur die richtig dicken Aufkleber auf der Heckscheibe liegen ganz weit vorn. Klangvolle Namen wie AUDIOBAHN, PIONEER oder BLAUPUNKT prangten so in überdimensionalen Schriftzügen auf 003jedem vierten “Sportwagen”. Und Sportwagen gab es damals in allen Formen und Größen!

Ha, da setzten wir noch einen drauf und “installiert” ALPINE auf dem Kofferraumdeckel. STRIKE! Die erste Parkreihe vor der Dorfdisco war damit definitiv gesichert – na ja oder eben auch nicht. Das erste Weihnachtsgeld im November 96 machte es dann doch tatsächlich möglich, ein Radio zu erwerben, dessen brutaler Name bereits seid Wochen auf der Heckscheibe prangt. Bleiben einem wenigstens weitere Blamagen erspart. Aber es war schon eine lustige Zeit.

Allerdings verdunkelte sich der Himmel Ende Dezember verdächtig. Beim Winterreifenwechsel rutschte mir doch glatt der Wagenheber aus der am Schweller vorgesehenen Halterung – leider hing dann die Halterung am Wagenheber und nicht mehr am Auto. Ups, etwas viel Rost. Na ja, wird schon halten. Nach dem ersten Schnee kamen dann ein nasser Fußraum vorne und ein Feuchtbiotop im Kofferraum hinzu. Bis Mitte Januar war dann klar, der Motor schnurrt wie eine Nähmaschine – aber zuverlässig! Den Rest, der daran hing, würde der TÜV schon vor der Besichtigung zum nächsten Schrottplatz winken. Da war dann auch die Freude mit dem ersten eigenen Auto irgendwie dahin. Er wäre einfach nicht mehr zu retten. So habe ich ab Januar 96 wieder angefangen Autoinserate zu studieren (für die, die sich noch daran erinnern, IN PAPIERFORM! Zwinkerndes Smiley) und wurde sogar fündig. 750 DM, 1982 Fiesta XR2, in Silbermetallic.

Wie die Besichtigung und die knapp 300km Fahrt dorthin verliefen, berichte ich im 2. Teil.

 

Die Rostbehandlung…

18012011185…schreitet Voran. Die Flächen, welche ich am Wochenende mit Fertan behandelt habe, haben sich innerhalb von 48 Stunden ins Schwarze gefärbt. Montag, sowie heute, noch mal etwas angefeuchtet, damit es weiter reagieren kann. Bis zum kommenden Weekend werde ich das Ganze noch so belassen. Standardmäßig geht man bei Fertan davon aus, dass bei 20° 48 Stunden bis zur vollständigen Reaktion mit dem Metall bzw. dem Rost ausreichen. Es ist aber deutlich kühler, so ist etwas anfeuchten und eine verlängerte Reaktionszeit die bessere Wahl. Samstag ist dann die linke vordere Seite dran. Weiter hoffe ich die rechte Seite zumindest mit Haft-/Rostschutzgrundierung versehen zu können.